Archiv

Ein neuer Mann an der Spitze

Sebastian Dillinger führt nun die Wählergemeinschaft Thyrnau-Kellberg

Thyrnau. Es braucht junge und motivierte Leute, nicht nur in den hinteren Reihen, sondern auch in Spitzenpositionen. Das ist zusammengefasst die wesentliche Erkenntnis der Jahreshauptversammlung der Wählergemeinschaft Thyrnau-Kellberg im Gasthaus Edlfurtner. Vorsitzende Gudrun Sagberger hat den Platz frei gemacht für Sebastian Dillinger, und zwar mindestens für die nächsten drei Jahre. Sie fungiert fortan als Stellvertreterin.

Der neue Frontmann, der gelernter Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Produkt-Manager für Softwaresysteme bei Baumaschinenhandel Beutlhauser in Passau-Patriching ist, hat das Ziel ausgerufen, noch mehr junge Bürger in die „WG“ aufzunehmen, die sich in der Heimat beziehungsweise für die Mitbürger einsetzen und sich kommunalpolitisch einbringen.

Petra Golz-Schabus (v. l.), Gudrun Sagberger, Beate Asenkerschbaumer

Keine Veränderungen gibt es bei der Kassen- und Schriftführung, hierfür engagieren sich Beate Asenkerschbaumer und Petra Golz-Schabus auch weiterhin. Und auch Dionys Asenkerschbaumer bleibt Medienbeauftragter. Beiräte sind Hubert Wieninger, Albert Reitberger, Markus Ernst und Simon Kerber.

René Hödl verabschiedete sich vom Vorstandsteam und begründete seinen Schritt mit dem Wohnortwechsel nach Hofkirchen.

Gudrun Sagberger übergibt René Hödl eine kleines Geschenk als Dankeschön für seine jahrelange Tätigkeit in der Vorstandschaft

Die 55 Mitglieder starke Mannschaft sei gewachsen. Mit Christian Schiermeier, Lukas Ernst, Markus Ernst, Simon Kerber, Lukas Süß, Michael Paltinger und Richard Stemplinger habe es sieben Eintritte gegeben.
Neben der Positionierung zum politischen Tagesgeschäft sorge die Wählergemeinschaft vor allem für die Gemeinschaftspflege, für ein Freizeit- und Kinderprogramm und für kulturelle Höhepunkte im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Die Truppe richte das Sonnwendfeuer auf Gut Aichet aus und beteilige sich am Ferienprogramm. Zuletzt habe es „Brot und Spiele“ für die Kinder vorm und im Haus von Alexander Sagberger gegeben, samt Völkerball, Malstunde und der Zubereitung von „gesundem Nutella“.

„Gerade bei den jungen Leuten haben wir einen kräftigen Schub nach vorne gemacht und profitieren vom Tatendrang und von den vielen Ideen, die Dorf- und Ortsgemeinschaft zu erhalten und das Gemeindeleben mit spritzigen Ideen zu befeuern“, so Gudrun Sagberger.

Die Bürgernähe zeichne die Wählergemeinschaft und insbesondere den Bürgermeisterkandidaten in besonderer Weise aus. Man wolle weiterhin schnelle und unbürokratische Entscheidungen für die Bürger herbeiführen. 

Alexander Sagberger ging darauf ein, dass ihm oft vorgeworfen werde, er habe kein Netzwerk und keine Beziehungen, er habe keine Ansprechpartner in München und Landshut, und ihm fehle der gute Draht nach oben. „Fakt ist, dass man die Fördertöpfe kennen und für die Kommune zu nutzen weiß.“ Die Regierung von Niederbayern habe ihre Förderstellen klar definiert, jeder Bürgermeister könne Fördermittel abgreifen, das geringste, was hier eine Rolle spielen dürfe, sei der parteipolitische Hintergrund. 

„Man kann die Dinge auch selbst erledigen. Das ist, wie wenn der kleine Bub zur Mama gehen muss, die ihm dann bei der Hausaufgabe hilft, weil er sonst nicht weiterkommt“, verglich der amtierende Bürgermeister. Er weiß, dass die Sache mit dem Netzwerk und den Beziehungen nach München die CSU wie eine Monstranz vor sich hertrage und vorgaukle, dass sich CSU-Bürgermeister auf Landesebene leichter tun würden. „Ich kann für uns und für mich nicht feststellen, dass die Gemeinde Thyrnau-Kellberg deshalb im Nachteil gewesen wäre, weil ich kein CSU-ler bin.“ Aber freilich ist es zu begrüßen, ergänzte Sagberger, dass Ministerpräsident Söder zum Neujahrsempfang in die Gemeinde gekommen ist.
 − win