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Betrug, Irreführung und Cyberkriminalität: Eine gesunde Skepsis schadet nie.


Kellberg. Der Vortrag „Sicherer leben in jedem Alter“ beim Kirchenwirt in Kellberg stieß auf sehr reges Interesse. Sebastian Dillinger, Vorsitzender der WG Thyrnau-Kellberg hatte Roland Hofmann von der Kripo Passau für eine Infoveranstaltung zu „Sicherheit und Prävention“ gewinnen können. „Betrüger wollen nur Ihr bestes, nämlich Ihr Geld!“, begann der Fachberater seine Powerpoint-Präsentation vor den knapp 50 Zuhörern. Gefahren lauern überall: vor der Haustüre, am Telefon, im Internet. Er gab Tipps zu zertifizierten Türsperren an Haus- und Wohnungstüren. Er thematisierte die Bankcard, die man nicht mit der PIN zusammen im Geldbeutel aufbewahren sollte; zudem sei es ratsam, sich beim Geldabheben niemals über die Schulter schauen zu lassen, Diebe kämen so an vierstellige Euro-Beträge, ehe man die Karte gesperrt habe. Er warnte eindringlich vor dubiosen Haustürgeschäften, oft gäben sich Trickbetrüger als Gerichtsvollzieher, Rentenberater oder auch als Polizisten aus. Sein Rat: Immer einen Ausweis zeigen lassen und nichts an der Haustüre unterschreiben, im Zweifelsfalle Informationen von Bekannten einholen. Eine gesunde Skepsis sei nie von Schaden, vor allem auch bei Callcenter-Anrufen. Betrüger führten damit vornehmlich Senioren auf’s Glatteis und würden immense Beträge ergaunern. Ältere Menschen hätten meist mehr Geld als junge und seien deswegen bevorzugtes kriminelles Ziel. Hofmann führte auch Beispiele von Schockanrufen vor: Tochter, Sohn oder ein Enkelkinder weint am Telefon, hätte einen Unfall verursacht. Ein fingierter Polizist übernimmt das Gespräch und fordert, eine Kaution zu hinterlegen. In solchen Situationen heißt es, so Hofmann, Ruhe zu bewahren und sich mit der Polizei oder wenigstens mit Bekannten in Verbindung zu setzen. Dass die Cyberkriminalität immer weiter auf dem Vormarsch sei, konnte auch Sebastian Dillinger bestätigen. Als IT-Spezialist habe er schon häufig Schadsoftware von Rechnern beseitigen müssen. Grund hierfür seien Anrufe z. B. vom falschen „Microsoft Support“ oder dass Kunden nach einer Meldung, die beim Surfen im Internet erscheint, eine angezeigte Telefonnummer angerufen hätten, die vermeintliche Hilfe anbot. Grund dafür sei die unüberlegte Herausgabe  von Zugangsdaten oder Antworten auf Mails, deren Herkunft man nicht kennt. Aber auch zu einfache Passwörter, die oft bei mehreren Webseite oder Diensten verwendet werden, können zu Problemen führen. Polizeioberkommissar Hofmann zeigte schließlich, woran man gefakte Mails oder gefälschte Homepages erkennen kann. Der Abend endete mit einer Diskussion, u.a. über die ePA, die elektronische Patientenakte, die jetzt nach und nach kommen werde. Sie sei sehr praktisch, aber durchaus sicherheitstechnisch noch verbesserungswürdig. Sebastian Dillinger dankte dem Referenten für seinen hilfreichen Vortrag stellte in Aussicht, die WG werde in Zukunft immer wieder solche praxisnahe Informationsabende anbieten. -ase