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Die Wählergemeinschaft Thyrnau Kellberg: Bürgerinformation und Soziale Medien im Blick

Thyrnau. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Wählergemeinschaft Thyrnau-Kellberg e. V. standen keine Neuwahlen auf der Tagesordnung. Der Vorsitzende Sebastian Dillinger begrüßte die anwesenden Mitglieder im Gasthof Edlfurtner und stimmte sie mit seinem Bericht über das abgelaufene Jahr ein. In ihrem Kassenbericht gab Schatzmeisterin Beate Asenkerschbaumer detailliert Auskunft über die beiden letzten Geschäftsjahre, die 2024 mit einem leichten Minus abgeschlossen wurden. Grund dafür waren unter anderem Verluste bei der letztjährigen Sonnwendfeier der WG. Werner Schabus sowie Matthias Preugschas hatten die Kasse geprüft und der Finanzchefin tadellose Arbeit attestiert, sodass sie von der Versammlung entlastet werden konnte.

Das Jahr war geprägt von einigen Wechseln. Zunächst musste Bürgermeister Alex Sagberger aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Mit Franz Mautner sei ein guter Nachfolger gewählt worden: kommunalpolitisch kompetent und menschlich einfach in Ordnung. Wie Sagberger hat Mautner die gemeindlichen und kommunalen Schwerpunkte im Blick; Parteipolitik steht für ihn hinten an. Zudem ist Martin Pratter aufgrund persönlicher Gründe aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Mit ihm, so Edin Music, hat das Gremium einen Kollegen mit sehr viel Erfahrung und Sachverstand im Bereich Bauwesen verloren. Für Martin Pratter ist Sebastian Dillinger nachgerückt. Der IT-Profi aus Gastering hat unter anderem die Rolle des Seniorenbeauftragten von Pratter übernommen und hat die Seniorenclubs in Thyrnau und Kellberg bereits besucht, zur Freude der überwiegend weiblichen Mitglieder, wie Konrad Wimmer aus Fattendorf mit einem Schmunzeln zu berichten wusste.

Um Kollisionen mit anderen Festen zu vermeiden, wurde die alljährliche WG-Sonnwendfeier im letzten Jahr auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, so Dillinger. Aufgrund einer wiederum kurzfristig anberaumten Parallelveranstaltung seien nur wenige Besucher gekommen, wodurch ein finanzieller Verlust entstanden sei. Aufgrund der ohnehin inflationären Anzahl von Festen wurde in der anschließenden Diskussion der Konsens erzielt, auf derlei Veranstaltungen zukünftig zu verzichten und andere Schwerpunkte zu setzen. Beispielsweise auf das Ferienprogramm für Kinder, das im letzten Jahr wieder mit größtem Erfolg durchgeführt wurde: Eltern zu entlasten und dabei den Kindern die Gemeinde näherzubringen, sei zwar ein großer Aufwand, aber ein gutes Konzept. Des Weiteren setze man weiter auf Bürgernähe und Bürgerinformation. Die beiden Veranstaltungen „Sicherer leben!” mit der Polizei und „Vererben mit Verstand” mit einem Fachjuristen seien Belege dafür, denn sie seien sehr gut angenommen worden. In diese Richtung werde man weitermachen und Themen platzieren, die die Gemeindebürger wirklich interessieren oder die ihnen auf den Nägeln brennen. Spontan wurden die Themen „Nachhaltiges Heizen“, „Populismus“ und „Fake News“ vorgeschlagen. Gegebenenfalls könnte man mit den „Wochen zur Demokratie in Stadt und Landkreis Passau“ kooperieren.  Zudem wird man sich zukünftig noch mehr auf die sozialen Medien konzentrieren. Mit Sebastian Dillinger hat man ohnehin einen absoluten Profi in den eigenen Reihen.

Alexander Sagberger sollte bei der Versammlung für seine Arbeit als Bürgermeister geehrt werden. Dionys Asenkerschbaumer hatte eine Laudatio verfasst, die er trotz dessen gesundheitsbedingter Abwesenheit vortrug. Alexander Sagberger war bereits 1997 Gründungsmitglied der FWG, die seitdem nicht als Partei, sondern als Verein agiert. Nach drei Wahlperioden und einer stetig wachsenden Zahl eigener Gemeinderäte trat Alexander Sagberger 2014 ohne kommunalpolitische Erfahrung als Bürgermeisterkandidat an. Eine seiner Bedingungen an die eigenen Mitglieder war, aus den Freien Wählern auszutreten, da sich diese unter Aiwanger zu einer Partei formiert hatten. Einer Partei wollte er nie angehören. Unter dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“, mit einem professionellen Wahlkampfauftritt und versöhnlichen Tönen gelang es ihm im Jahr 2014, das Bürgermeisteramt zu erringen. Fast wie in ins kalte Wasser geworfen und musste er sich zunächst freischwimmen. Hinzu kamen die Flüchtlingswelle und der Sturm „Kolle“ – allesamt Kraftakte, die ihn für seine Wiederwahl im Jahr 2020 mit fast zwei Dritteln der Stimmen (63,35 %) allerdings eher stärkten. Sagbergers größte Leistung war es wohl, wieder Ruhe in die Gemeinde zu bringen, Gräben zuzuschütten und stets als Vermittler aufzutreten. Anders als seine Vorgänger achtete er darauf, dass Stellvertreterämter nach dem Stimmenanteil und nicht nach der Stimmenmehrheit vergeben wurden. „Das Miteinander zählt!“ war sein Motto, das er im Wahlkampf versprochen und dann auch gehalten hatte. Es war wohl die Corona-Pandemie, die ihn nachhaltig geschädigt und zum vorzeitigen Aufhören gezwungen hatte. Es sieht ganz danach aus, dass sein Nachfolger in diesem Sinne weitermacht. Gudrun Sagberger bedankte sich für die wertschätzenden Worte und versprach im Namen ihres Gatten, dass es bei Gelegenheit ein würdiges „Dankesfest“ geben werde.

Abschließend lud Sebastian Dillinger im Namen der gesamten Vorstandschaft zu einem traditionellen Reindl-Essen ein, das der Wirt Alex Haller dieses Mal besonders schmackhaft zubereitet hatte. -ase