Sonnwendfeier 2019
Sehr stimmungsvolle Atmosphäre beim WG-Sonnwendfeuer in der Idylle von Gut Aichet
Vor allem die Familien mit ihren Kindern kamen auf ihre Kosten
Thyrnau. Genau am Tag Sommersonnenwende am 21. Juni hatte die WG Thyrnau Kellberg zu ihrem traditionellen Sonnwendfeuer nach Aichet eingeladen. Diesmal meinte es das Wetter äußerst gut mit den Veranstaltern: Mehrere hundert Leute mögen es gewesen sein, die aus allen Gemeindeteilen und von weiter her in die Idylle des Reiterhofs gekommen waren.
Um 19 Uhr war die Feier mit einem gut besuchten, vom Kantiko-Chor musikalisch gestalteten Feldgottesdienst eröffnet worden, den Pfarrer i. R. Alois Anetseder zelebriert hatte. Für ihn war es eine besondere Freude, da die Feier genau auf seinen Namenstag fiel. In seiner eindrucksvollen Predigt sprach er über seinen Namenspatron, der im 16. Jahrhundert selbstlos für andere da war. WG-Vorsitzende Gudrun Sagberger dankte dem Ruhestandspfarrer für seine ermunternden Worte, die stets einen Bezug zum Leben haben und geerdet sind.
Exakt zum Sonnenuntergang, der für Thyrnau auf 21:10 Uhr angegeben worden war, wurde das Feuer entzündet. Nicht zuletzt wegen der Trockenheit und der bestehenden Waldbrandgefahr war man schon im Vorfeld mit der Familie Anetseder übereingekommen, wie bereits im Vorjahr ein kleineres, „gemütliches“ Feuer anzuzünden. Dazu waren mehrere Feuerkörbe aufgestellt, wo sich die vielen anwesenden Kinder selber ihr Stockbrot backen konnten, was sie mit großer Freude auch taten. Überhaupt waren diesmal wieder auffällig viele Kinder und jugendliche Besucher anwesend. Das offene Feuer hat offenbar seine eigene Faszination und magische Anziehungskraft. Zudem, so stellten einige Besucher übereinstimmend fest, sei Aichet mit seinen von Wäldern umgebenen Freiflächen einfach eine Idylle.
Die WG-Thyrnau-Kellberg hat gerade einen erfreulichen Zuwachs an jungen Mitgliedern. Diese haben sich tatkräftig in den Festablauf eingebracht und fest mit angepackt. „Ein tolles Miteinander, ohne die Jungen hätten wir diesmal alt ausgesehen“, meinte WG-Chefin Gudrun Sagberger angesichts des riesigen Ansturms auf Getränke, Brotzeiten und Nachspeisen. Simon Kerber etwa hatte als gelernter Koch die Rolle des Küchenchefs übernommen und meinte lapidar: „Immer nur Handy und Party, das ist mir zu wenig, man muss sich schon öffentlich engagieren. Und ich mache das gerne!“
Die stimmungsvolle Atmosphäre neben der Jägerhütte wurde auch dadurch begünstigt, dass hier keine dröhnende Musik jedes Gespräch unmöglich machte, wie bei so mancher Bierzeltveranstaltung. Schon aus Gründen der Gema-Rechte verzichtet die WG seit jeher auf Unterhaltungsmusik. Nicht nur junge Leute scheinen das zu genießen, auch die Tatsache, dass kein hochprozentiger Alkohol ausgeschenkt wird. Für viele hat das Sonnwendfeuer in Aichet bereits Kultcharakter. Bürgermeister Alexander Sagberger stellte erfreut fest: Das WG-Sonnwendfeuer ist mittlerweile eines der bedeutenden Feste in unserer Gemeinde. Und das soll auch so bleiben. _ase