Archiv

Sonnwendfeuer 2018

Thyrnau. Bereits eine Woche vor der offiziellen Sommersonnenwende am 21. Juni hat die Wählergemeinschaft Thyrnau Kellberg (WG) zu ihrem traditionellen Sonnwendfeuer nach Aichet eingeladen. Nicht zu- letzt wegen der Trockenheit und einer immer noch bestehenden Wald- brandgefahr war man schon im Vorfeld mit der Familie Anetseder übereingekommen, diesmal ein wesentlich kleineres Feuer als in den vergangenen Jahren anzuzünden. Die Feier wurde mit einem gut besuchten, vom Kantiko-Chor musikalisch gestalteten Feldgottesdienst eröffnet, den Pfarrer Alois Anetseder zelebrierte. Er selber stammt aus Aichet und feiert in ein paar Wochen in Kellberg sein goldenes Priesterjubiläum. In seiner eindrucksvollen Predigt sprach er über die religiöse Bedeutung des Feuers. Den Veranstaltern dankte der Pfarrer, dass sie den alten Brauch der Sonnwendfeuers, den es schon im frühen Mittel- alter gibt, in der Gemeinde aufrecht erhalten. Kurz nach Sonnenuntergang wurde das Feuer entzündet – weit weniger spektakulär als in den vergangenen Jahren. Voriges Jahr hatte die Feuerwehr das kurzzeitig recht hoch aufflammende Feuer in Schach halten müssen, diese Gefahr bestand diesmal nicht, eher im Gegenteil: Das von einem Gewitterregen feuchte Brennholz brauchte ein wenig, bis es richtig auf- flammte. Dafür waren mehrere Feuerkörbe aufgestellt, wo sich die vie- len Kinder selber ihr Stockbrot backen konnten. Überhaupt waren diesmal auffällig viele Kinder und Jugendliche dabei. „Das offene Feuer hat einfach eine magische Anziehungskraft und immer wieder eine ei- gene Faszination“, stellte WG-Vorsitzende Gudrun Sagberger fest. „Man kann sich immer gut miteinander unterhalten“, meinten mehrere Besucher in Anspielung auf so manche Bierzeltveranstaltung. Schon aus Gründen der Gema-Rechte verzichtet die WG seit jeher auch Mu- sikaufführungen. Nicht nur junge Leute scheinen das zu genießen, ebenso die Tatsache, dass kein hochprozentiger Alkohol ausgeschenkt wird. Für viele hat das Sonnwendfeuer in Aichet bereits Kultcharakter, sie freuen sich schon auf nächstes Jahr.